- Neurodermitis
- Prurigo Besnier (fachsprachlich); endogenes Ekzem (fachsprachlich); chronisch konstitutionelles Ekzem; Asthmaekzem (fachsprachlich); atopisches Ekzem (fachsprachlich); atopische Dermatitis (fachsprachlich)
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Neu|ro|der|mi|tis 〈f.; -, -ti|den; Med.〉 allergische Hauterkrankung mit starkem Juckreiz, die häufig in früher Kindheit auftritt [<grch. neuron „Nerv“ + derma „Haut“]* * *
Neu|ro|der|mi|tis, die; -, …itiden [zu griech. dérma (Gen.: dérmatos) = Haut] (Med.):zu den Ekzemen zählende, überwiegend erbliche, stark juckende, entzündliche, chronische Hauterkrankung.* * *
Neurodermitis[zu griechisch dérma »Haut«] die, -/...'tiden, Neurodermitis diffusa, chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die überwiegend auf eine angeborene allergische Überempfindlichkeit (Atopie) unter Mitwirkung psychovegetativer Einflüsse zurückzuführen ist (endogenes Ekzem, atopisches Ekzem). Sie tritt meist schon im frühen Kindesalter in Form von ekzemartigen Hautveränderungen an den Wangen (»Milchschorf«), später an Gelenkbeugen, Gesäß, auch Gesicht, Hals und am übrigen Körper auf und ist v. a. durch den anfallartigen quälenden Juckreiz (besonders nachts) gekennzeichnet. Durch Unterfunktion der Schweiß- und Talgdrüsen besteht Hauttrockenheit mit Schuppung; infolge chronischer Reizung kommt es zur Vergröberung der Oberflächenstruktur (Lichenifikation). Häufig ist die Neurodermitis mit weiteren allergischen Beschwerden wie Heuschnupfen und Bronchialasthma verbunden. Durch Aufkratzen der Haut werden zum Teil eitrige Sekundärinfektionen (Staphylokokken) hervorgerufen. Auch liegt eine besondere Empfindlichkeit gegenüber Virusinfektionen (Herpes-simplex-Virus u. a.) mit oft lebensbedrohlichem Verlauf vor. Die Einwirkung äußerer Allergene (Hausstaubmilben, Tierhaare, Nahrungsmittel, Baum- und Gräserpollen) oder psychische Einflüsse (Stress) können auf der Basis einer T-Lymphozyten-Fehlbalance zu akuter Verschlimmerung führen.Die Behandlung wird im akuten Stadium symptomatisch mit Antihistaminika oder Glucocorticoiden durchgeführt, im Übrigen mit allgemeinen Hautpflegemaßnahmen (Öl- und Teerbäder, Cremes), einer speziell angepassten, allergenfreien Diät, Klimakuren (Gebirgs- oder Meeresklima), UV-A-Licht sowie psychologischer und heilpädagogischer Betreuung. Wesentliche Bedeutung kommt dem möglichst langen Stillen von Neugeborenen aus Allergikerfamilien beziehungsweise der Verordnung einer hypoallergenen Säuglingsnahrung zu.* * *
Universal-Lexikon. 2012.